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S-Bahn-Infrastruktur: Einheitliche Bahnsteighöhe als Ziel

Ein dichtes Netz aus S-Bahn-, Regionalexpress- und Regionalbahn-Linien sorgt dafür, dass Sie umweltfreundlich, schnell und sicher an Ihr Ziel kommen. S-Bahnen halten oftmals mit RE- und RB-Zügen am gleichen Bahnsteig. Deshalb streben wir im gesamten SPNV-System eine einheitliche Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern an, um Ihnen zukünftig einen niveaugleichen und damit barrierefreien Zugang zu allen SPNV-Fahrzeugen zu ermöglichen.

Höhe und Länge von Bahnsteigen: Ein gemeinsames Konzept für ganz NRW

Das Ziel einer einheitlichen Bahnsteighöhe verfolgen wir gemeinsam mit zahlreichen Partnern. Denn Regionalverkehrslinien verbinden nicht nur Städte und Kreise in unserem Verkehrsgebiet, sondern gehen oftmals über Verbundraumgrenzen hinaus und verbinden Regionen in ganz Nordrhein-Westfalen. Deshalb haben wir uns bereits 2016 gemeinsam mit unseren benachbarten SPNV-Aufgabenträgern, dem Kompetenzcenter ITF sowie dem für das Verkehrswesen zuständige Ministerium in NRW abgestimmt und mit den beteiligten Eisenbahninfrastrukturunternehmen auf das sogenannte Bahnsteignutzlängen- und -höhenkonzept NRW geeinigt. Es definiert einen landesweit verbindlichen Rahmen – beispielsweise, wenn wir als Bewilligungsbehörde und Zuwendungsgeber den Neu- und Ausbau oder die Modernisierung und Erneuerung von SPNV-Bahnsteigen fördern. Aber auch dann, wenn SPNV-Betriebskonzepte weiterentwickelt, neue Linien ausgeschrieben oder Fahrzeuge beschafft werden.

Die S-Bahn Linie S 6 hält am Bahnhof Ratingen-Hösel
Der Bahnhof Ratingen Hösel liegt an der Strecke der S-Bahn-Linie S 6. Er wurde in den Jahren 2019 und 2020 modernisiert und barrierefrei ausgebaut.

„Mischverkehre“ geben vor, wie lang und hoch ein Bahnsteig sein muss

Im Bahnsteignutzlängen- und -höhenkonzept sind 76 Zentimeter hohe Bahnsteige als Standard für NRW definiert. Die Züge der S-Bahn Köln sind allerdings für Bahnsteige mit einer Höhe von 96 Zentimetern optimiert. Immer dort, wo Stationen gleichzeitig von Linien der S-Bahn Köln angefahren werden, sind deshalb sogenannte Kombibahnsteige vorgesehen. Die derzeitigen gemeinsamen Planungen mit der DB Station&Service AG sehen vor, die Kombibahnsteige am Anfang und Ende 96 Zentimeter und in der Mitte 76 Zentimeter hoch auszugestalten. Egal für welche Einstiegshöhe ein Zug also optimiert ist: Fahrgäste können auf jeden Fall niveaugleich und damit barrierefrei ein- und aussteigen. Die Bahnsteignutzlängen orientieren sich an der Konfiguration der Fahrzeuge, die an einer Station halten. Regionalverkehrszüge – und damit auch S-Bahnen – sind je nach Fahrzeugtyp und Traktion – unterschiedlich lang. Und wenn zusätzlich noch der Fernverkehr an einem Bahnsteig hält, dann sind noch längere Bahnsteige nötig.

Ein Foto vom Bahnsteig Düsseldorf-Bilk, an dem seit 2022 auch der Regionalverkehr hält
Seit März 2022 wird der ehemalige S-Bahn-Haltepunkt "Düsseldorf-Bilk" auch von Regionalexpress- und Regionalbahn-Linien angesteuert.

Wir unterstützen den Umbau der Bahnsteige

Nach und nach werden die Bahnsteige in unserem Verbundraum entsprechend umgebaut. Oberste Priorität haben dabei Stationen, die besonders häufig von mobilitätseingeschränkten Personen in Anspruch genommen werden. Als Zuwendungsgeber und Bewilligungsbehörde für Investitionen in die Nahverkehrsinfrastruktur fördern wir die Modernisierung und den Aus- bzw. Umbau der Bahnsteige. Beispielsweise werden 26 Stationen aus unserem Verbundraum im Rahmen der Modernisierungsoffensive (MOF) 3 umgebaut – darunter auch Haltepunkte der Linien S 5 / S 8 und S 11. Hier sollen zukünftig die oben erwähnten Kombibahnsteige entstehen. Die Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen – kurz FABB – legt den Fokus auf kleinere und mittlere Stationen. Sieben SPNV-Haltepunkte aus dem VRR-Gebiet wurden in die FABB aufgenommen. Außerdem haben wir bereits im Jahr 2019 das sogenannte Migrationskonzept S-Bahn mit der DB Station&Service AG vereinbart, das eine linienbezogene Absenkung der S-Bahnsteige von 96 auf 76 Zentimeter vorsieht. Im ersten Schritt werden Stationen entlang der S 5 / S 8-Strecke diesbezüglich beplant.

Ein älterer Mann mit Rollator steigt aus einem Zug aus

Unterstützung für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste

Bahnsteige nach den oben erwähnten Vorgaben aus- und umzubauen – das geht leider nicht von heute auf morgen. Deshalb ist aktuell an einigen Bahnsteigen noch kein niveaugleicher Zugang zum Fahrzeug möglich. Reisende müssen dort beim Ein- und Ausstieg teilweise einen Höhenunterschied von etwa 20 Zentimetern überwinden. Dies ist meist problemlos möglich. Auch mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollator oder Kinderwagen können den Höhenunterschied in der Regel gut meistern.

Nahverkehrskund*innen mit Rollstühlen, die ohne Begleitung unterwegs sind, und Fahrgäste mit Elektrorollstühlen benötigen jedoch an Stationen mit einem Höhenunterschied oftmals Unterstützung. Für sie können Zugbegleiter*innen eine Klapprampe auslegen und beim Ein- und Ausstieg behilflich sein. An einigen Stationen sind zudem Mitarbeiter*innen der Deutschen Bahn und Helfer*innen der Bahnhofsmission oder anderer sozialer Dienste im Einsatz, die mobilitätseingeschränkten Fahrgästen vor Ort kostenlos weiterhelfen.

Fahrgäste, die diese Hilfe in Anspruch nehmen möchten, sollten sich frühzeitig bei der Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn erkundigen, ob dies am gewünschten Bahnhof zu einer bestimmten Zeit möglich ist.

Ein Mann sitzt in einem Rollstuhl

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